Mittwoch, 4. Juli 2012

Fienchen Rosenschnute ist tot

Dies ist ein sehr  trauriger Post. Unser Fienchen ist am Freitag 29. Juni 2012 gestorben.

Sie war am Donnerstag abend noch draußen im Garten unterwegs und ist Freitag früh nicht nach Haus gekommen. Freitag Vormittag hab ich beim Tierarzt um die Ecke Bescheid gesagt, wenn er was hört...... Abends haben wir hier im Karree an allen Haustüren geklingelt, mit vielen Nachbarn gesprochen und in vielen Gärten und Kellern nach ihr gesucht. Kein Fienchen. Sie ist gerne mal die Nacht draußen und freut sich dann sehr, wenn ich sie morgens wieder reinlasse, wenn die Tür nicht sowieso auf ist und sie mir morgens von ihrem Schrank liegend die Pfötchen entgegen streckt...


... oder auf meinen Beinen liegt...



Am Samstag hab ich Suchzettel mit ihren Fotos gemacht und hier in der Gegend an jeder Wand, jedem Stromkasten, jedem Baum, jeder Garage angeklebt. Ich hatte befürchtet, dass sie in irgendeinem Keller, Schuppen, Garage oder sogar Schrank versehentlich eingesperrt war.




Sonntag morgen hab ich nochmal Handzettel mit Fotos gemacht "Katzen ticken anders" mit Erklärungen, die Türen bitte zu öffnen und nicht nur kurz irgendwo reinzuschauen. Und nochmal die Bitte mich suchen oder locken zu lassen. Ich hatte inzwischen Geschichten gehört von einer Katze, die nach 3 Tagen aus einem Schrank kam, als die Nachbarin ihre Tischdecke aus dem Schrank nehmen wollte. Und eine andere Katze die sich in einem Nachbarhaus versteckte. Die Bewohner hatten das ganze Haus abgesucht und hätten geschworen, dass da keine Katze sei. Der Katzenbesitzer nahm sich ganz viel Zeit und rief und lockte seine Katze, während sich die Hausbewohner ganz still verhielten... Und irgendwann kam seine Katze aus irgendeinem Versteck heraus.




Sonntag abend klingelte dann ein Taxifahrer an der Tür und erzählte, dass er unser Schnütchen verletzt torkelnd auf der Straße gefunden hat und die Polizei gerufen hat und dass sie wohl gestorben sei.
Die Polizei berichtete uns am Telefon, dass sie noch lebte und die Kollegen sie in die Tierklinik brachten.
Schwankend zwischen Angst und Hoffnung fuhren wir Sonntag abend in die Klinik und erfuhren dort, dass sie mit einem Schädel-Hirn-Trauma und einem Kiefernbruch eingeliefert wurde, hechelnd und aus Maul und Nase blutend. Sie haben ihr Morphin gegeben, so dass sie sich beruhigte und keine Schmerzen hatte. Später versagte dann ihre Atmung und sie starb.

Sie war gechipt und sie hatten in der Nacht versucht mich ausfindig zu machen, aber da ich das Registrierungsformular noch nicht ausgefüllt und an Tasso abgeschickt hatte, hatten sie keine Daten von mir und konnten mich nicht anrufen. Und ich konnte nicht in ihren letzten Minuten oder Stunden bei ihr sein. Obwohl es nur 50 Meter entfernt passiert ist und ich zu dem Zeitpunkt sogar noch wach war, habe ich nichts mitbekommen. Sie schrieben mir die Registrierungsnummer auf, damit ich überprüfen konnte ob es wirklich unser Fienchen war. Die Nummer stimmte überein.

Sie haben uns erzählt, dass sie ins Tierheim gekommen sei und dort beerdigt würde.
Montag morgen konnte ich im Tierheim anrufen und erfahren , dass Fienchen nicht bei ihnen wäre und noch in der Klinik sein müsste und sie mich gleich zurückrufen würde.
Ja, Fienchen war noch in der Klinik, es war nur schon eingetragen, dass sie ins Tierheim käme, aber wegen Wochenende war sie noch da. Wir könnten sie jederzeit abholen.

Ich nahm den Bezug von ihrem Lieblingsplatz auf dem Schrank und zerschnitt es passend und mit einem kleineren Kissen gefüllt für den offenen Weidenkorb, den ich mitnahm. Meine Freundin  Angela fuhr mit mir in die Tierklinik. Die Tierarzthelferin nahm mir den Korb ab, ging in den Keller und kam mit dem Korb, in dem nun unser kleines Fienchen zugedeckt lag und gab ihn mir.

Ich habe die letzten Tage so viel geweint. Ich habe hunderte von Fotos von ihr sortiert und angeschaut, bin immer wieder zu ihr auf die Terrasse und habe sie gestreichelt und geweint und Abschied genommen. Ich hatte noch nie eine Katze wie sie, die so viel gegeben hat, die so kuschelig und anhänglich war, die mir morgens zur Begrüßung ihre Pfoten entgegen streckte und mir Nasenküsse gab und ihre Stirn an mich drückte und sich an meinen Hals kuschelte.



Sie schaute mir beim streichen meiner Möbel zu und legte ihre Pfötchen dann auf das untergelegte Zeitungspapier. Sie tunkte auch schon mal ihre Pfote in die Farbe und hinterließ viele weiße Pfötchenabdrücke in der Küche.

Sie war so bezaubernd wenn sie schlief...

 








...und so entzückend frech, dass ich ihr nie böse sein konnte ...







Katzen gehören nicht auf den Tisch...

... sie kuschelte so gern...









... sie war auch witzig...


... sie war das Sahnehäubchen auf den Schokotorten...


... sie war so mutig und neugierig mit Pepper, der Hündin von Angela...


... und mit Spike, dem Hund von meinem Sohn Joni...






 ... und sie liebte das Wasser... und das plätschern... sie steckte ihre Pfote komplett ins Wasser...




... und ging auch mit allen Vieren ins Wasser... und plätscherte und war glücklich...






Wir haben sie am 06. August 2011 auf einer Landstraße vor dem Überfahren gerettet und es sollten nur 10 Monate und 3 Wochen sein, die wir sie haben durften. Und nun ist sie nachts von einem zu schnell fahrenden Idioten überfahren worden und ich konnte sie nicht beschützen.


                                                        Fienchen im August 2011

im Dezember 2011                                                   im Juni 2012            



... sie hatte ein viel zu kurzes aber glückliches Leben...

Tara

4 Kommentare:

  1. liebe tara,
    ich hatte dir ja schon geschrieben, wie leid es mir tut, dass dein geliebtes fienchen gestorben ist ... bin soooo gerührt von den vielen schönen fotos und deinem abschied ...
    dies habe ich im netz gefunden:
    der letzte wille eines haustieres ...
    mein über alles geliebter Mensch! Weißt du noch, wann und wie wir uns zum ersten Mal trafen? Erinnerst du dich, wie glücklich wir waren und wie sehr wir uns liebten? Auch wenn du meinst, du hättest dich für mich entschieden, hatte doch ich DICH gewählt. Ich kam zu dir, weil ich zu DIR wollte. Meine Aufgabe war, dich glücklich zu machen. Auch wenn ich manchmal unartig war und du dich über mich geärgert hast, so waren wir doch füreinander da, und wir waren glücklich. Danke für das Zuhause, das du mir gabst, danke für deine Liebe!

    Doch leider ist meine Zeit vorbei, unsere Wege müssen sich trennen. Du kannst mich diesmal nicht begleiten, ich muss ohne dich geh'n. Ich weiß, du bist traurig und wolltest mich behalten, aber es ging nicht mehr. Ich bin jetzt wieder frei und ich habe keine Schmerzen mehr. Und auch wenn du mich nicht mehr täglich um dich siehst, ich habe dich nicht verlassen, sondern ging dir nur voraus. Sei sicher, ich lebe weiter - in deinem Herzen und in dem Land der Regenbögen. Die Liebe die wir teilten, wird uns für immer verbinden, bis wir uns wiederseh'n!
    Mein letzter Wunsch an dich ist, lass' meinen Platz nicht leer, lass wieder ein Tier in dein Haus und in dein Herz hinein. Bewahr dir deine Liebe im Herzen für mich, denn sie hält mich lebendig für immer, sei dir bewusst, dass ich dich ebenso sehr liebe für immer. Aber gerade deshalb ist mir wichtig, dass mein Platz an deiner Seite nicht leer bleibt Mit einem neuen Gefährten zeigst du mir, dass dir unser Zusammenleben wichtig war Sag nicht, mein Tod tut so weh und du willst das nicht mehr erleben. Würdest du denn deinen Schmerz und deine Trauer tauschen wollen um den Preis, dass du unsere Liebe und alle Erinnerungen an unsere gemeinsamen Stunden verlierst? Das wird auch mit dem neuen Tier so sein! Sag nicht, du bist zu alt, du kannst die Verantwortung nicht tragen, es gibt so viele alte Tiere, die niemand mehr will für die kurze Zeit, die ihnen bleibt. Sag nicht, du hättest mich so geliebt und wolltest mich nicht verraten. Du verrätst mich nicht, der neue Kamerad wird unsere Liebe nicht löschen sondern ehren. Gerade weil du mich so geliebt hast, wäre es traurig, wenn dies liebende Herz kein anderer mehr bekäme.

    Der Platz, den ich in deinem Herzen hatte, der gehört mir für immer, aber ich wünsche mir, dass du irgendwann wieder glücklich sein kannst. Deshalb möchte ich alles verschenken, was ich besaß auf dieser Welt: meine Bettchen, die gefüllten Futternäpfe, die streichelnden Hände. All mein Hab und Gut soll ein armes Wesen bekommen, das sonst keiner will, ein Tier, das lieblose Menschen ausgesetzt oder verstoßen haben, ein Baby oder älteres Tier, das sonst vielleicht getötet werden würde. Mein letzter Wunsch ist, verschenke mein Erbe an ein Tier, das es dringend braucht.

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  2. Oh manno, dies ist heute mein dritter Anlauf Dir zu schreiben liebe Tara, denn jedes Mal wenn ich all diese süßen Fotos von Deinem entzückenden Fienchen sehe und Deine Zeilen dazu lese, muss ich anfangen zu heulen, dabei habe ich sie nicht mal persönlich gekannt. Ich kann Deinen Schmerz und Deinen Verlust so gut nachvollziehen, da ich vor 3 Jahren auch einen ganz super lieben und schmusigen, jungen Kater auf tragische Weise verloren habe und auch ich konnte nicht bei ihm sein in der Stunde seinen Todes und ihn beruhigen, was ich so gerne getan hätte. Wir hatten Katzen vor ihm und auch jetzt haben wir wieder einen frechen kleinen Kater, den wir sehr lieben aber ihn werde ich niemals vergessen, er war einfach etwas ganz besonderes. Du hasst Deinem Fienchen einen wunderschönen Abschiedspost gemacht und wie Du schon selber sagstest, hattest Du sie schon einmal "gerettet" und sie hatte ein schönes und glückliches Leben in Freiheit bei Dir und Deinen beiden schwarzen Samtpfoten, auch wenn das jetzt nur ein schwacher Trost ist. Ach wenn Katzen doch nur lernen könnten nach links und rechts zu gucken, bevor sie eine Straße überqueren. Wenn unser Riley mal einen Tag nicht nach Hause kommt, dann malen wir uns auch immer gleich das Schlimmste aus. Er war schon jetzt 2 x ganze 3 Tage und Nächte lang weg, aber ich will Dich jetzt gar nicht mit meinen Geschichten voll labern, sondern möchte Dir nur mein vollstes Mitgefühl ausdrücken.
    Fühl Dich gedrückt!
    RIP süßes Fienchen!

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Wie schön, dass du mir schreibst